Spitzwegerich-Knödel
22.07.2025
Die Natur auf dem Teller. Warum Spitzwegerich? – Für viele ein unscheinbares Wildkraut am Wegesrand, für Feinschmecker jedoch ein echter Geheimtipp. Besonders gut zur Geltung kommt der Spitzwegerich in einem herzhaften Klassiker der österreichischen Küche: dem Semmelknödel.
Was ist Spitzwegerich – und warum gehört er in die Küche?
Spitzwegerich ist ein echtes Multitalent: Er wächst fast überall – auf Wiesen, Wegen und sogar zwischen Pflastersteinen. In der Naturheilkunde gilt er als „Wiesenpflaster“ für Husten und Insektenstiche. Und in der Küche? Da bringt er eine feine, leicht nussige Note, die perfekt mit Bergkäse und Pilzen harmoniert.
Tipp: Sammle Spitzwegerich nur dort, wo keine Hunde unterwegs sind und die Pflanzen sauber wachsen. Am besten am Vormittag, wenn der Tau getrocknet ist.
Spitzwegerich-Knödel – das Rezept
Zutaten für 4 Portionen:
- 250 g altbackene Semmeln oder Knödelbrot
- 250 ml Milch
- 2 Eier
- 1 kleine Zwiebel
- 1 EL Butter
- 1 gute Handvoll frischer Spitzwegerich (ca. 20–30 Blätter)
- Salz, Pfeffer, Muskatnuss
- Optional: etwas Mehl oder Grieß für die Bindung
Zubereitung:
- Brot vorbereiten: Semmeln klein würfeln und in eine große Schüssel geben.
- Milch erhitzen: Milch leicht erwärmen und über das Brot gießen. 10 Minuten ziehen lassen.
- Zwiebel & Kräuter: Zwiebel fein hacken und in Butter glasig anrösten. Spitzwegerich fein schneiden und kurz mitrösten oder roh untermischen, je nach gewünschter Intensität.
- Masse fertigstellen: Zwiebel-Kräuter-Mix, Eier und Gewürze zum Brot geben. Alles gut durchmischen – die Masse soll saftig, aber nicht zu feucht sein. Falls nötig, etwas Mehl oder Grieß zugeben.
- Knödel formen: Mit nassen Händen 6–8 gleich große Knödel formen.
- Kochen: In leicht siedendem Salzwasser 15–20 Minuten garziehen lassen. Die Knödel sind fertig, wenn sie an der Oberfläche schwimmen und fest wirken.
Höflehner´s heimisches Gericht
Spitzwegerich-Knödel mit Pilzrahm & Bergkäse. Ein perfekter Begleiter für diese aromatischen Knödel ist ein kräftiger Pilzrahm aus regionalen Eierschwammerln (Pfifferlingen) oder Steinpilzen – dazu frisch geriebener Bergkäse als Topping.
Pilzrahm-Rezept:
1. Frische Pilze in Butter anbraten
2. Mit einem Schuss Weißwein ablöschen
3. Mit Schlagobers verfeinern
4. Mit Thymian, Salz und Pfeffer würzen
Anrichten:
Die Knödel auf dem Pilzrahm servieren und mit fein geriebenem Bergkäse bestreuen, dazu passt ein Gläschen Zweigelt oder ein kühles, naturtrübes Bier.
Wald und Wiese auf dem Teller, positive und nachhaltige Aspekte
1. Regionalität & Saisonalität statt Importware
Wildkräuter wie Spitzwegerich, Giersch oder Brennnessel wachsen direkt vor unserer Haustür – ganz ohne Transportwege, Verpackung oder künstliche Aufzucht. Sie sind die Verkörperung von Regionalität und Saisonalität.
2. Wildkräuter sammeln = achtsamer Naturkontakt
Das achtsame Sammeln von Wildkräutern fördert den Respekt gegenüber der Natur. Es entschleunigt, schafft Bewusstsein für Jahreszeiten und Biodiversität. Schon eine Stunde auf der Wiese ersetzt so manches Achtsamkeitstraining.
3. Förderung der Artenvielfalt
Wer wilde Kräuter stehen lässt oder gezielt im Garten pflanzt oder zulässt, hilft Insekten wie Bienen und Schmetterlingen. Spitzwegerich zum Beispiel ist eine wichtige Raupenfutterpflanze. Eine naturnahe Küche trägt somit aktiv zum Erhalt von Biodiversität bei.
4. Zero-Waste-Küche mit Wildkräutern
Oft braucht es keine exotischen Superfoods – viele Wildkräuter enthalten sogar mehr Vitamine und Mineralstoffe als Gemüse. Ob in Knödeln, Tees, Aufstrichen oder Pestos – sie lassen sich komplett verwerten und ersetzen gekaufte Zutaten.
Waldgenuss auf dem Teller – ganz einfach, ganz echt. Viel Freude beim Sammeln, Kochen & Genießen!
PS. Zeig uns deine Knödelkreation mit dem Hashtag #hoeflehnergenuss
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